Den Trends auf der Spur
Ein Technology Radar (kurz: Techradar) ist eine umfassende Übersicht über die Technologien in der IT-Branche. Diese Übersicht beinhaltet sowohl Tools, Programmiersprachen, Frameworks, Techniken als auch Plattformen. Ein Techradar ist aber weniger als Lexikon zu verstehen. Vielmehr bildet er die aktuellen Trends der Branche ab. Er setzt sich also damit auseinander, auf welche Technologien sich IT-Orientierte Unternehmen zukünftig einstellen sollten.
Marke Eigenbau
Trotz der bereits bestehenden Techradars anderer Unternehmen hatten die Silpion Units Academy und Architecture die Idee einer eigenen Version. Der wesentliche Anhaltspunkt dafür waren die unterschiedlichen Anforderungen je nach Branche und Kundenstamm. Beispielsweise benötigen die Kunden von DHL andere Technologien, als dies bei den Kunden von Silpion der Fall ist. Anstatt uns also nach den Erfahrungen anderer Unternehmen zu richten, haben wir eine eigene Analyse durchgeführt.
Bei uns werden Experten und explizit bestimmte Technologien angefragt. Diese wollen wir bedienen. Das gewinnt immer mehr an Relevanz.
Zum Techradar in 3 Schritten
Die Fertigstellung unseres Silpion-eigenen Techradars erfolgte schließlich in diesen 3 Schritten:
- Durchführung einer internen Umfrage. Von den insgesamt 200 Silpionaut:innen hat ein großer Teil der Entwickler an der Befragung teilgenommen.
- Auswertung der Daten. Hierfür wurde ein Excel-Export verwendet. Die Antworten wurden je nach Berufsgrad unterschiedlich gewichtet (z. B. doppelte Gewichtung bei Architekten).
- Grafische Darstellung per Tortendiagramm.
Welche Mehrwerte entstehen?
Das Bewusstwerden über die aktuellen Entwicklungen der Technologien bringt einige Vorteile mit sich. Diese zeigen sich vorwiegend intern, aber auch im Zusammenspiel mit den Kunden.
Vorteile Intern:
- Fachlicher Austausch: Die Impulse aus dem Techradar bieten eine hervorragende Gesprächsbasis und fördern den fachlichen Austausch. Bei Bedarf können die Entwicklerteams selbstständig werden und die Technologien direkt einsetzen bzw. ausprobieren.
- Weiterbildung: Das Wissen über Technologietrends gibt uns die Möglichkeit, gezielt Fortbildungen in diesen Technologien anzubieten. Damit schulen wir unsere Entwickler:innen proaktiv und bleiben auf dem neuesten Stand.
- Recruiting: Der Techradar ist ebenso hilfreich, um Schwerpunkte beim Recruiting zu setzen, z. B. bei neuen technologischen Ausrichtungen.
Vorteile Extern:
- Wissen über den Markt: Dank dem Wissen über aktuelle Technologietrends stellen wir uns schneller an den wechselnden Bedarf der Kunden ein. So können wir Anfragen schneller bedienen und die Kundenzufriedenheit steigern.
- Innovationspotential identifizieren: Im Zusammenspiel mit dem Techradar erfahren wir nicht nur den Bedarf der Kunden, sondern erahnen, welche Technologien sie zukünftig brauchen. Diese Technologien setzen wir gezielt beim Kunden ein, um gemeinsam weiter zu kommen.
Erkenntnisse des Techradars
Achtung, an dieser Stelle wird es etwas technisch! Es folgt ein kurzer Einblick in die Auswertung:
Im Frontend konkurrieren derzeit Angular (32 %), React (24 %) und VueJs (16 %) miteinander. Während sich VueJs weiter festigt, verliert React etwas an Relevanz und bei Angular ist der Rückgang sogar noch deutlicher. Der derzeitige Geheimtipp im Bereich JavaScript ist jedoch Svelte. Das clevere Framework konvertiert komplexen Quellcode in optimiertes, einfaches JavaScript und ermöglicht dadurch besonders kleine Dateigrößen.
Besonders vielfältig zeigen sich die Backend-Technologien. Ganze 24 Technologien sind hier aktuell im Einsatz. Nach Prognose wird es vor allem rund um die Java Virtual Machine (kurz: JVM) interessant. Dort gewinnt die Programmiersprache Kotlin an Relevanz. Ebenso im Auge behalten sollte man die auf JVM basierenden Frameworks Micronaut und Quarkus. Letzteres spielt die volle Stärke mit der GraalVM aus.
Im Bereich mobiler Technologien konnte sich vor allem das Entwicklungs-Kit Flutter etablieren. Es ist schnell, einfach zu bedienen und ermöglicht die Entwicklung von Cross-Plattfom Apps bei minimalem Aufwand.
Nicht zuletzt sticht unter den als besonders heiß angesehenen Technologien Kubernetes hervor. Das bereits 2014 erschienene System dient der Verwaltung von containerisierten Arbeitslasten und Services. Es erleichtert die Automatisierung und überzeugt durch seine hohe Innovation (regelmäßige, neue Features) sowie durch eine starke Community.
Wie geht es weiter?
Der IT-Sektor wandelt sich deutlich schneller als die meisten anderen Branchen. Technologien, die derzeit noch genutzt werden, können bereits in wenigen Jahren von der Bildfläche verschwinden. Daher ist es selbst für eine zukunftsorientierte Übersicht wie den Techradar notwendig, in regelmäßigen Abständen aktualisiert zu werden.
Dementsprechend planen wir bereits die nächste Umfrage zum Techradar. Dabei wollen wir auf die bisherigen Erkenntnisse aufbauen und die Befragung weiter optimieren. Möglich wäre beispielsweise, zukünftig Aspekte wie Sicherheit oder Qualität mit in die Befragung zu integrieren.
Wichtig für einen Techradar ist die Regelmäßigkeit. Mindestens einmal im Jahr ist eine Betrachtung sinnvoll.“